Tauchschule Tauchteam Bodensee
Tauchtauglichkeit

Tauchtauglichkeitsuntersuchung für Tauchtauglichkeitsbescheinigung


Bei jedem Tauchkursbeginn, bei der Teilnahme an Tauchgängen oder beim Check-in in Urlaubs-Tauchbasen wird der Nachweis einer gültigen Tauchtauglichkeitsuntersuchung benötigt. Die ärztliche Untersuchung ist notwendig und sinnvoll, um sicher Tauchgänge durchzuführen und dient in erster Linie deiner eigenen Sicherheit.

Tauchen ein sicherer Sport unter bestimmten Voraussetzungen

Der Tauchsport ist eine sichere Sportart, denn Unfälle kommen seltener vor als in anderen Sportarten. Doch wie jede andere Sportart auch, ist das Tauchen mit Risiken verbunden. Gelegentlich berichten Medien über schwerwiegende Tauchunfälle. Unter Betrachtung der täglichen Anzahl an durchgeführten Tauchgängen ist die Zahl der tödlichen Tauchgänge allerdings verschwindend gering.


Trotzdem ist jeder Tauchunfall einer zu viel. Schaut man sich die Tauchunfälle mal genauer an bspw. die Tauchunfälle im Bodensee lassen sich meist die folgenden Ursachen feststellen:

1. Unzureichende, lückenhafte oder mangelnde Tauchausbildung mit schwerwiegenden Unfallfolgen in eigentlich
    völlig unkritischen Situationen,

2. Selbstüberschätzung in Bezug auf das eigene Können und die eigene Erfahrung,

3. Unvollständige, nicht angepasste, bzw. schlecht oder nicht gewartete Tauchausrüstung,

4. eine gesundheitliche Einschränkung oder relevante Vorerkrankung.


All diese Faktoren lassen sich im Vorfeld beeinflussen bzw. feststellen und beseitigen.

Wesentliche Voraussetzungen für die Sicherheit im Tauchsport sind daher:

Spare nicht an einer guten und fundierten Tauchausbildung und Ausrüstung, habe eine realistische Einschätzung des eigenen Könnens und lasse deine gesundheitliche Eignung ärztlich untersuchen.


Bestimmte Vorerkrankungen, die im alltäglichen Leben kaum bemerkt werden oder beeinträchtigen, können unter Wasser von Relevanz sein. Beim Tauchen wirkt auf den Körper ein größerer Druck, als an der Oberfläche. Auswirkungen sind besonders im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und dem Herz-Lungen-Kreislauf gegeben.

Bei bestimmten Vorerkrankungen kann es beim Tauchen plötzlich zu akuten gesundheitlichen Problemen kommen. Dazu gehören z.B. die fehlende Möglichkeit einen Druckausgleich durchzuführen, Asthma-Anamnese (Risiko der Lungenüberdehnung), Diabetes mellitus ("Unterzuckerung" unter Wasser) oder Epilepsie-Anamnese (Anfall-Risiko unter Wasser). Um Probleme Unterwasser zu vermeiden, muss vor dem Kurs und später in regelmäßigen Abständen eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung durchgeführt werden. Wir empfehlen die Tauchtauglichkeit bei einem Facharzt für Tauch- und Überdruckmedizin attestieren zu lassen, damit tauchspezifischen Risiken erkannt und kompetent bewertet werden können.


Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin hat Richtlinien für eine umfassende tauchmedizinische Untersuchung veröffentlicht und beinhaltet:

1. Beschwerden und Erkrankungen in der Vergangenheit unter Berücksichtigung des Tauchens

2. Komplette körperliche Untersuchung (Allgemeinzustand, Haut, Augen, Nase, Ohren, Bewegungsapparat usw.)

3. Spezielle Untersuchungen

  • Untersuchung der Trommelfelle (Otoskopie)
  • Untersuchung von Lunge, Lungenvolumen und Atemwegen (Lungenfunktionstest)
  • Prüfung des Herz-Kreislauf-Systems (Ruhe-EKG, Belastungs-EKG bis 40 Jahre fakultativ, ab 40. Lebensjahr obligat) und des Blutdrucks.


Nur selten gibt es Befunde, die ein Tauchen vollständig ausschließen.

Muss ich zu einem Facharzt oder kann auch mein Hausarzt ein Attest ausstellen?

In Deutschland gibt es keine Facharztanerkennung zum Arzt für Tauch- und Überdruckmedizin, mit der Folge, dass juristisch gesehen jeder Arzt, also auch der Hausarzt, die Tauchtauglichkeit untersuchen und attestieren kann. Bitte bedenkt jedoch, dass Fachärzte in dem jeweiligen medizinischen Fachgebiet weitergebildet sind. Geht man mit Rückenschmerzen zum Augenarzt, mit einer Blasenentzündung zum HNO oder als Mann zum Gynäkologen? Im Normalfall nicht. Warum dann bei einer Tauchtauglichkeitsbescheinigung nicht zum spezialisierten Taucharzt, der im Idealfall auch selbst regelmäßig tauchen geht?

Ein Taucherarzt ist in dem speziellen Gebiet des Tauchens spezialisiert und nimmt regelmäßig an tauch- und hyperbarmedizinischen Weiterbildungen teil. Dadurch kann er deutlich qualifiziertere Aussagen treffen, Vorerkrankungen einschätzen und andere Risiken abwägen, als ein Mediziner, der vom Tauchsport nichts versteht und sich in der Tauchmedizin nicht oder nur wenig auskennt.

Wie oft solltest du dich untersuchen lassen?

Das Untersuchungsintervall ist vom Lebensalter abhängig. Die GTÜM empfiehlt die Untersuchung:

  • spätestens nach drei Jahren, wenn du zwischen 18 und 39 Jahre alt bist,
  • spätestens nach einem Jahr, wenn du unter 18 Jahre alt bist,
  • spätestens nach einem Jahr, wenn du 40 Jahre oder älter bist.

Wir empfehlen folgende Ärzte in unserer Nähe:

Dr. med. Kim Hofrichter
Fachärztin für Allgemeinmedizin, Zusatzqualifikationen: Rettungsmedizin, manuelle Medizin/Chirotherapie, Taucherarzt (GTÜM), Berg- und Höhenmedizin, Sportmedizin, Expeditionsmedizin

Gemeinschaftspraxis Simon & Hofrichter

Sigmaringer Straße 8, 88356 Ostrach

Telefon: 07585 92458-0, E-Mail: kontakt@praxis-ostrach.de

https://praxis-ostrach.de/


Weitere GTÜM-zertifizierte Ärzte für Tauchtauglichkeitsuntersuchungen: Taucharzt-Liste

Was kostet eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung?

Die Kosten für eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung und das Ausstellen einer Tauchtauglichkeitsbescheinigung werden nach der Gebührenordnung für Ärzte, kurz GOÄ abgerechnet.


Aktuell betragen diese (Stand September 2019):

für Taucher unter 40 Jahren ca. 75 Euro

für Taucher über 40 Jahren ca. 120 Euro (mit Belastungs-EKG)


Jeder Arzt kann die Tauchtauglichkeitsuntersuchung anders abrechnen. Bspw. können weniger Ziffern berechnet oder andere Steigerungsfaktoren benutzt werden.


Einige gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten sportärztlicher Untersuchungen. Da sich Anbieter und Leistungen regelmäßig ändern, verzichten wir hier auf eine Übersicht. Informiere dich am besten selbst bei deiner Krankenkasse, ob sie die Kosten für die Untersuchung zur Tauchtauglichkeit übernimmt.

Weltweiter Rundumschutz beim Tauchen und Reisen

Wenn wir gerade beim Thema Gesundheit sind:

Bitte beachte, dass wenn es zu einem Tauchunfall kommt, die entstehenden Kosten oft sehr hoch sind und i. d. R. aus eigener Tasche getragen werden müssen. Nur wenige Versicherungen übernehmen die Behandlung von Tauchunfällen (Dekompressionserkrankungen) in einer Druckkammer. Im Falle einer erforderlichen Druckkammerbehandlung kommen schnell vierstellige und im Extremfall auch fünfstellige Eurosummen zusammen; unter Umständen zuzüglich eventueller Krankenhaus-, Übernachtungs- und Transportkosten.


Beim Schnuppertauchen und bei Einsteigertauchkursen (OWD) bist du bei uns kostenlos Tauchunfallschutz-versichert. Dieser Schutz endet mit dem erfolgreichen Kursabschluss.

Nach deiner OWD-Tauchausbildung empfehlen wir ausdrücklich den Abschluss einer eigenen Tauchunfallversicherung, z. B. bei aquamed oder DiveAssure. Eine Tauchunfallversicherung setzen wir auch für unsere gemeinsamen Spaßtauchgänge und geführten Tauchgänge voraus.


aqua med bietet spezialisierte medizinische Dienstleistungen im Bereich Tauch- und Reisemedizin. Von der ärztlichen Notrufhotline, über ein professionelles Notfallmanagement bis hin zu integrierten Versicherungsleistungen bietet aqua med das Rundum-sorglos-Paket für Taucher und Reisende.


Leistungen im Überblick:

  • 24h ärztliche Notrufhotline
  • Professionelles Notfallmanagement
  • Hinterlegung medizinischer Daten
  • Auslandsreisekrankenversicherung
  • Tauchunfallversicherung
  • Taucher-Privathaftpflichtversicherung

Die dive card basic kostet 49 Euro pro Jahr.