Wracktauchgang
Bitte tauche an der Lädine nur mit einer perfekten Tarierung, da es sich hierbei um ein historisch und archäologisch wertvolles Wrack eines Lehmfrachters handelt.
Das Wrack liegt an der Halde auf 19 bis 20 Metern. Die Halde fällt dann langsam weiter in die Tiefe.
Auf den ersten Metern ist die Sicht zumeist trüb, ab sechs Metern wird diese besser. Die Witterung und Strömung haben genauso einen Einfluss auf die Sicht, wie die Stockacher Aach, die gerade nach Niederschlägen für viele Schwebstoffe sorgt.
Von der B34/Radolfzeller Straße biegst du in Ludwigshafen in die Bahnhofstraße ein.
Adresse für das Navigationssystem:
Bahnhofstraße 14 in D-78351 Bodman-Ludwigshafen
Am besten parkst du im vorderen Bereich der Bahnhofstraße. Die Parkplätze sind vom 16. Oktober bis 14. März gebührenfrei. Vom 15. März bis 15. Oktober liegen die Parkgebühren bei 2 Euro/Stunde.
Für die zweite Auflage vormerken: Wir empfehlen euch unseren Tauchführer "Tauchen im Bodensee". Die erste Auflage mit 46 Tauchplatzbeschreibungen, Über- und Unterwasserbilder, mehrere Tauchplatzkarten sowie wichtigen Informationen rund um das Tauchen im Bodensee war nach wenigen Monaten ausverkauft.
Parkplatz
Weg zum Tauchplatz
Von den Parkplätzen sind es etwa 2 Minuten zu Fuß zur öffentlichen Toilette. Laufe am Bahnhof vorbei und dann rechts über den Bahnübergang. Unmittelbar nach dem Bahnübergang befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein schmaler Weg. Folge diesem und du siehst den Welterbe-Pfahlbau-Spielplatz und die dahinter liegenden öffentlichen Toiletten (Parkstraße 4).
Freie Seesicht aus lichtdurchfluteten Räumen und modernes Interieur: Das ist das Ristorante Aquarama. In dem hellen Restaurant mit Romantikdesign und Terrasse am Seeufer gibt es Steinofenpizza, Gambas und Steaks vom Grill.
Adresse: Hafenstraße 4 in D-78351 Bodman-Ludwigshafen
Kontakt: +497773 9362002
Geöffnet: täglich 11:30 bis 23:30 Uhr
Vom Parkplatz aus sind es etwa 150 Meter zu Fuß den Bodensee-Radweg entlang, über den Bahnübergang, bis zum See. Die Entfernung ist abhängig von der gewählten Parklücke.
Du kannst für den Einstieg den gesamten Uferbereich nutzen. Halte natürlich entsprechend Abstand vom Hafen (Yachtclub Ludwigshafen Bodensee e.V.). Wir empfehlen vom Bahnübergang direkt geradeaus neben den großen Steinen ins Wasser zu gehen. Der Einstiegsbereich ist sehr flach und je nach Wasserstand musst du einige Meter durch das flache Wasser waten.
Vor 2018 gab es eine Boje, an der zum Wrack getaucht werden konnte. Aber auch ohne Boje ist das Wrack zu finden.
Tauche vom Einstieg aus Richtung Süden. In den ersten Minuten ist der Bereich noch sehr flach und schön bewachsen. Gerade im Sommer sind zahlreiche Fische und Fischschwärme zu beobachten. Man kommt auch an alten Bootsverankerungen vorbei. Nach einigen Minuten erreichst du die flach abfallende Halde. Folge dieser weiter bis in eine Tiefe von 20 Metern. Wechsle dann in Richtung Westen bzw. tauche nach rechts unter Beibehaltung der Tiefe. Nach etwa 20 Minuten triffst du direkt auf die Lädine. Das Wrack des Lehmfrachters ist etwa 10 Meter lang und 2 Meter breit.
Durch das Projekt "Museum unter Wasser" war bis 2019 vor dem Wrack eine Informationstafel mit historischen Hinweisen angebracht. Das Schild ist seitdem nicht mehr vor Ort oder versandet.
Tauchst du in gleicher Tiefe, etwa 5 Minuten weiter, kommst du zu den Holzpfählen. In einem hat ein Krebs sein Zuhause gefunden.
Ansonsten ist in diesem Tauchbereich nicht viel Interessantes zu sehen.
Wrack Lädine by Utz on Sketchfab
Eine Lädine (oder Ledine) ist ein historischer Lastensegler. Diese Schiffsart wurde auf dem Bodensee zwischen dem 14. und 20. Jahrhundert eingesetzt.
Der Aufbau der Lädinen wich nur durch unterschiedliche Abmessungen der einzelnen Bodenseeländer voneinander ab, ansonsten war dieser identisch.
Die Abmessungen betrugen bei einer Masthöhe von 24 Metern, 32 Meter Länge und 4 Meter Breite sowie einen Tiefgang zwischen 1,17 und 1,46 Meter. Die Tragfähigkeit einer Lädine umfasste bis zu 150 Tonnen.
Im Bodensee gab es im 18. Jahrhundert um die tausend Frachtsegler, davon 150 Lädinen. Diese Anzahl reduzierte sich auf 60 bis 70 100 Jahre später und sank kontinuierlich weiter. Einige wurden mit 5-PS-Benzinmotoren ausgestattet oder von Dampfschiffen gezogen. Den meisten wurde ein unrühmliches Schicksal zuteil, indem sie abgebrochen und zu Brennholz verarbeitet wurden, so auch der letzten Original-Lädine 1952 in Bodman.
Im Zeitalter von mäßig ausgebauter Infrastruktur an Land sowie Lastpferden und Ochsenkarren war die Lastschifffahrt auf dem Bodensee im Vorteil. Sie war vergleichsweise schneller, günstiger und zuverlässiger. So schaffte eine Lädine mit einer ordentlichen Brise in den Segeln die längste Stelle des Bodensees, mit insgesamt 63 Kilometern, in etwa acht bis zehn Stunden.
Nach der damaligen technischen Sicht nutze man diese bauchigen und flachen Einmaster-Kähne aus Holz. Zur Fortbewegung diente ein riesiges Rahsegel. Bei Windstille war man zur körperlichen Betätigung genötigt, indem man die Ruder in die Hand nahm, durch Abstoßen mit einer langen Stange gegen den Grund oder das Ufer sich vorwärtsbewegte (staken) oder mithilfe von Zugtieren gezogen wurde (treideln), um an die Zielanlegestelle zu gelangen.
War man im Hafen und hatte Gegenwind, so hieß es Abwarten, da das Kreuzen ohne Kiel nicht machbar war. In Geschichtsquellen kann man nachlesen, dass sich zum Ärgernis vieler die Lädinen trotz christlicher Sonntagsruhe auf ihren Weg machten, um den gegenwärtigen Wind zu nutzen, als das sie den Sonntag abwarteten und dann mühsam rudern oder staken mussten. Lädinen konnte man aufgrund ihres Löffelbugs auch am Ufer, außerhalb von Häfen, be- und entladen.
Auf dem Bodensee wurde von Osten nach Westen kostbares Speisesalz verschifft und umgekehrt Baumaterialien und landwirtschaftliche Produkte. Darunter Getreide und Fässer mit Wein. So ist überliefert, dass die Mannschaft mit Wein bezahlt und die "Entlohnung" oftmals schon auf den Überfahrten getrunken wurde.
Der Lädinen-Verein Bodensee in Immenstaad hat eine historische Lädine nachgebaut, welche seit dem 9. Mai 1999 eingesetzt wird und Gäste auf dem Bodensee herumgeschippert. Der Rahsegler ist 17 Meter lang und 20 Tonnen schwer und hat für unerwartete Windstille und andere Notfälle einen 120 PS starken Dieselmotor.
Einstieg
Lädine
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