Wracktauchgang
Freier Ab- und Aufstieg am Seil vom Boot
Nur für fortgeschrittene Taucher mit Kaltwasser-, Nacht- und Tiefenerfahrung sowie einer guten Tarierung. Plant euren Tauchgang gewissenhaft und verwendet mindestens eine 15-Liter-Flasche.
Die Jura liegt auf einer Tiefe zwischen 36 und 38 Metern.
Die Sicht an der Jura ist meist gut, wenn nicht zuvor "Tauchwühler" am Wrack unterwegs waren. Für den Tauchgang benötigt ihr eine Lampe, da es dunkel ist und nur selten ein wenig Sonnenlicht die Jura in einen grünen Schimmer setzt. Beim Auf- und Abstieg kann die Sicht jahreszeitbedingt schwanken, gerade im Sommer während der Algenblüte sind die ersten Meter sehr trüb.
Das Wrack der Jura ist nur mit dem Boot zu erreichen. Wir bieten Ausfahrten und geführte Tauchgänge an der Jura im Bodensee an. Hast du Interesse an dem Wracktauchgang? Dann findest du weitere Informationen auf folgender Seite Bootstauchgang zum Wrack der Jura im Bodensee oder kontaktiere uns unter Tel. 07586 917963 oder dive@tauchteam-bodensee.de
Die Jura ist das bekannteste Wrack im Bodensee und am 12. Februar 1864 nach einer Kollision mit der "Stadt Zürich" innerhalb weniger Minuten gesunken.
Noch viele Details des Glattdeck-Schaufelraddampfers in Holzbauweise (bspw. die typischen Schnitzereien) sind zu erkennen. Zudem sind die Schaufelräder, Deckaufbauten und Treppen noch komplett erhalten.
Bitte seid euch bewusst, dass ihr an einem Denkmal taucht und zugleich dem berühmtesten Süßwasserwrack in Europa. In den letzten Jahren wurde schon viel aufgrund der erwähnten Verklappung, der Schifffahrt und Fischerei sowie uns Tauchern beschädigt. Dies wird einem besonders bewusst, wenn man sich Bilder von damals anschaut oder mit Tauchern aus dieser Zeit spricht.
Daher unser Wunsch an alle Taucher, euch an der Jura so zu verhalten, dass die Schönheit des Wracks noch lange erhalten bleibt.
Wrack Jura by Utz on Sketchfab
Länge: 46,3 Meter
Breite: 10,25 Meter
Tiefgang: max. 0,9 Meter
Maschine: Dampfmaschine
Maschinenleistung: 45 PS (33 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 10 Knoten (19 km/h)
Propeller: 2 Schaufelräder
Zugelassene Passagierzahl: 400
Im Jahr 1854 erbaute die Maschinen-Fabrik Escher-Wyss die Jura in Zürich. Im September wurde der Schaufelraddampfer von der Société des Bateaux à vapeur du lac du Neuchâtel auf dem Neuenburgersee/Schweiz eingesetzt.
1861 erwarb die Lindauer Dampfschifffahrts-Inspektion die Jura, als Ersatz für den erst gesunkenen Raddampfer Ludwig. Für die Überführung an den Bodensee waren zahlreiche Gespanne notwendig und die Jura wurde zu diesem Zweck auseinandergebaut.
Die Jura war auf ihrem Kurs von Konstanz über Romanshorn nach Lindau, als sie bei dichtem Nebel und trotz Ausguck und Signalhörnern am 12. Februar 1864 um 11 Uhr mit dem Raddampfer "Stadt Zürich" in voller Fahrt kollidierte. Die "Stadt Zürich" erhielt den Spitznamen „Teufelsschiff“, da sie etliche Male mit anderen Schiffen zusammengestoßen war. Sie war auch das Unglücksschiff für den Dampfer Ludwig 1861.
Vor Münsterlingen geschah das Unglück, bei dem das Vorschiff der Jura aufgerissen, der Nebelausgucker ums Leben kam und von einem Schiffsjungen der Arm abgerissen wurde. Binnen vier Minuten ging die Jura unter. Die übrige Crew und die Passagiere konnten sich auf die Stadt Zürich retten.
Auf der Suche nach einem Kampfflugzeug, das im Zweiten Weltkrieg abgestürzt war, entdeckte Ludwig Hain zufällig das Wrack der Jura vor Bottighofen im Februar 1953. Danach folgte zunächst eine Zeit der Vergessenheit, bis es von Hans Gerber ("Jurahans") 1976 wiederentdeckt wurde und dieses Mal wurde es zum bekanntesten Süßwasserwrack in Europa. Die Jura liegt förmlich eben auf dem Kiel und der Bug ist mit Schlamm verhüllt, da dieser nach Baggerarbeiten im Kreuzlinger Hafen genau an der Stelle versenkt wurde.
Die Bergung der Jura war auch schon im Gespräch, da es sich um das älteste existierende Dampfschiff der Welt handelt. Mit ihrer Bergung wäre ein Schiff aus dem späten Biedermeier und somit einer Zeitspanne, mit wenigen technischen Denkmälern, nicht nur den Tauchern zugänglich.
Das Vorhaben der Hebung und Restaurierung hatte die Stiftung Historische Schifffahrt Bodensee ins Auge gefasst und hierfür Kosten über 3,5 Millionen Euro veranschlagt. Im Dezember 2014 wurde die Jura als "Unterwasser-Industriedenkmal" vom Regierungsrat des Kantons Thurgau unter Schutz gestellt. Außerdem wurde das Amt für Archäologie in Frauenfeld befugt, über eine Hebung oder Untersuchung zu bestimmen.
Für die zweite Auflage vormerken: Wir empfehlen euch unseren Tauchführer "Tauchen im Bodensee". Die erste Auflage mit 46 Tauchplatzbeschreibungen, Über- und Unterwasserbilder, mehrere Tauchplatzkarten sowie wichtigen Informationen rund um das Tauchen im Bodensee war nach wenigen Monaten ausverkauft.
Skizze der Jura
Schriftzug der Jura, das Original ist bei Sonderausstellungen im See-museum Kreuzlingen zu bewundern
Oberdeck mit Poller, zum Fest-machen der Leinen beim Anlegen
Schaufelrad
Antriebswelle
Die Heckreeling mit dem Steuerstand
Die Toiletten des Schiffes befinden sich genau über dem Schaufelrad
Der umgeknickte Schornstein
Im Beiboot der Jura, ein paar Meter hinter dem Heck, befindet sich der Tauchcache
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